Kommentar zur vergangenen Woche – KW51 – 25. Dezember 2022
Alltagsgeschäft
Während Eva Kaili ihre Wohnung mit Geldscheinen verfliest, wundert man sich beim ORF über eine Welle von GIS-Abmeldungen und den Vorwurf der Parteieneinflussnahme. Der war gut. Der Staatsfunk ist jedenfalls pleite. Die Prognosen für die nächsten Jahre sind düster. Die Frage ist berechtigt, wie es in einer Zeit der medialen Revolution sein kann, dass Zwangsgebühren von TV-Gerätebesitzern eingehoben werden. Schwer aufs Budget drückende Luxusverträge wollen eben finanziert werden. Ja, aber nicht mit unserem Geld! Da ist es ja noch günstiger eine eigene Fluglinie in Kärnten ins Rennen zu schicken. Funktioniert nach dem Prinzip – wenn niemand Klagenfurt anfliegt, machen wir es selbst …
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Spielverderber
Alles was gut tut, soll uns genommen werden. Oder präziser, einigen von uns. Das Feuerwerk – abgeschafft. Die Fahrt mit dem vierrädrigen stinkenden Untersatz – egal wohin – klimaschädlich. Elektrofahrzeuge sind erlaubt. Treppenwitz. Das Essen – CO2-neutral, vegan und nährreich, damit die ÖGK das Geld in die Verwaltung und Restrukturierung anstatt in die Patientenleistung pulvern kann. Die Zusammenlegung der Kassen war übrigens nach jüngsten Berichten nicht gerade der Renner. Statt der eingesparten Patientenmilliarde [1.000 Millionen Euro!] sind Mehrkosten von 215 Millionen aufgetaucht. Da ist es verständlich, wenn bei 110 eingereichten Euronen [Wahlarztrechnung] gerade mal 22,31 Euro von der Österreichischen Gesundheitskasse gezahlt werden. Ein Effizienzgesetz würde auch der heimischen Politik guttun. Politikeffizienzgesetz. Was halten Sie davon? Effizienzgesetze bräuchte übrigens auch die USA. Bei der Trinkwasserversorgung beispielsweise. Täglich versickern dort 22 Milliarden! Liter Wasser aufgrund desolater Trinkwasserleitungen.
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Gefördert
Wissen Sie, ich habe den Überblick verloren. Wir sind in einer Aufhebung der Marktwirtschaft angekommen. Eine Förderung jagt die andere. Wirtschaft, Gesundheit, Pensionen, Private, Sport, Kultur. Ein Land der provozierten Sozialhilfeempfänger und Wirtschaftsgeförderten stellt sich auf die Geldgeschenke ein, die politische Repräsentanz feiert mehr oder weniger medial ihre Verteilerlaune. Ich orte Umverteilungen. Abhängigkeiten werden hochgefahren, um sich selbst zu rechtfertigen. Kein Limit nach oben. Wäre da nicht eine explodierende Inflation, die keiner im Griff hat. Der Kaffee und das Kucherl kosten schon mal zweistellig. Das Kopierpapier doppelt so teuer wie noch vor einem Jahr. Sogar die Österreichische Post greift unverschämt zu. Ein Euro für die Frankierung eines Briefs – noch vor einem Jahr mit 74 Cent.
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Die letzte Generation
Ob Sie es glauben oder nicht, ich habe für sie Verständnis. Ihre Aktionen sind Reaktionen auf die Unbeweglichkeit eines aufgeschwollenen Politapparats, der über Jahrzehnte nichts auf die Reihe gebracht hat. Gipfel um Gipfel verstreicht, Stechkarten werden gesteckt, Reisekosten verrechnet, Hotelzimmer genossen, Galadinner ausgekostet und heraus kommt – NICHTS. Man ist sich selbst am nächsten. Dass einer jungen Generation der Kragen platzt, ist mehr als verständlich. Trotz aller Denunziationen, weiter so …
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Das Gute zum Schluss
Ich muss nie mehr an Trinkgeld denken. Kärntens Vorzeige-Touristiker [Hotel-Gruppe Falkensteiner] erledigen das für mich. So werden pro Tag und Nächtigung automatisch 10 Euro auf die Gesamtrechnung aufgeschlagen. Gerechtfertigt wird das mit ONLINE-Zahlungen und dem Vergessen der Kunden auf das mittlerweile selbstverständlich gewordene und damit ersessene Trinkgeld. Ich liebe es, so bevormundet zu werden. Enteignung in kleinen Schritten. Bin ich jetzt rechtsradikal?
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Lauschangriff der Woche …
Während ich über Villachs Hauptplatz spaziere, genieße ich die frohlockenden und in den Holzhütten verweilenden, friedlichen Menschen. Alle Alterskategorien sind vertreten, wenngleich die starke Repräsentanz einer jüngeren Generation zu spüren ist. Sie lassen sich ihre Partylaune nicht verderben. Nicht durch „lappalate“ ausgerauchte und abgestandene Prosecchi im Hochpreissegment, nicht durch überzuckerten und überteuerten, mittels Weinfusel stigmatisierten Punsch. Es weihnachtet – und selbst wenn in einer Seitenstraße die Weihnachtslichter ausgehen [es ist 18.00 Uhr], freut sich ein Großteil der Vorüberziehenden über die weihnachtliche Stimmung. Wie die etwa 50-Jährige, die an mir telefonierend vorüberhuscht – mit den Worten:
„Du bist a richtiges Oarschloch wordn. I wüll darüber neama diskutieren …“